DeutschlandID

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Deutschland will digitaler werden – vor allem in der Kommunikation mit Behörden. Dafür soll künftig jede Bürgerin und jeder Bürger ein einheitliches Benutzerkonto erhalten: die DeutschlandID. Was steckt hinter diesem Vorhaben, und wie steht es um die digitale Verwaltung in Deutschland?

Warum die DeutschlandID?

Die Idee eines zentralen Bürgerkontos ist nicht neu. Bereits seit einigen Jahren können Bürger Verwaltungsangelegenheiten online über die BundID abwickeln. Doch das System wird bislang nur schleppend genutzt: Nur etwas mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland haben ein solches Konto angelegt – ein Bruchteil der Bevölkerung.

Von den rund 85 Millionen Einwohnern des Landes fallen etwa 15 Millionen Kinder und Jugendliche weg, die derzeit keinen Zugang benötigen. Zieht man zudem die bestehenden fünf Millionen BundID-Nutzer ab, bleiben etwa 65 Millionen Bürger ohne Zugang zum digitalen Verwaltungssystem.

Um den digitalen Rückstand aufzuholen, wurde bereits im vergangenen Jahr beschlossen, das System grundlegend zu modernisieren. Die Lösung: die DeutschlandID.

Ein Upgrade für die digitale Verwaltung

Die DeutschlandID soll das zentrale Bürgerkonto für alle Bürgerinnen und Bürger werden und bundesweit einheitlich funktionieren. Technisch wird dabei auf die bestehende BundID aufgebaut, die schrittweise zu einem umfassenderen System weiterentwickelt werden soll.

Die Hauptfunktionen der DeutschlandID umfassen:

  • Digitale Identifikation: Bürger sollen sich über die DeutschlandID bei Behörden eindeutig ausweisen können, etwa per Online-Ausweis (eID) oder Elster-Zertifikat.
  • Digitales Postfach: Über das Konto soll eine sichere Kommunikation mit Behörden möglich sein. Anders als bisher soll der Austausch in beide Richtungen erfolgen. Bürger können nicht nur Bescheide empfangen, sondern auch direkt darauf antworten.
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Ein hohes Sicherheitsniveau soll den Datenschutz gewährleisten.

Breites Angebot an digitalen Dienstleistungen

Mit der DeutschlandID sollen zahlreiche Behördengänge online abgewickelt werden können. Geplant sind unter anderem:

  • Ummeldungen des Wohnsitzes
  • Beantragung von Elterngeld
  • Eheschließungen
  • An- und Ummeldung von Kfz
  • Baugenehmigungen
  • Führerscheinanträge
  • Wohngeldanträge

Derzeit sind bereits über 1.600 Onlinedienste mit der BundID verknüpft. Mit der Einführung der DeutschlandID soll dieses Angebot weiter ausgebaut werden.

Wann kommt die DeutschlandID?

Die DeutschlandID wird offiziell der Nachfolger der BundID. Wer bereits ein BundID-Konto besitzt, wird automatisch auf das neue System umgestellt. Ein konkretes Startdatum für die Umbenennung und den vollständigen Rollout steht allerdings noch nicht fest.

Bürger, die nicht auf die Einführung warten möchten, können sich bereits jetzt ein BundID-Konto anlegen und später von der automatischen Umstellung profitieren. Alternativ bleibt die Option, die Einführung der DeutschlandID abzuwarten.

Schnittstelle zum EUDI-Wallet

Ein weiteres Highlight der DeutschlandID wird die Integration ins EUDI-Wallet. Diese App soll es ermöglichen, Personalausweise, Führerscheine und weitere Dokumente digital auf dem Smartphone zu speichern. Sie soll als zentrale Plattform für den Zugriff auf zahlreiche Verwaltungsdienste dienen.

Fazit: Ein großer Schritt mit viel Potenzial

Mit der DeutschlandID wagt Deutschland einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen, digitalen Verwaltung. Die Herausforderung wird jedoch darin bestehen, die Akzeptanz und Nutzung des neuen Systems in der breiten Bevölkerung zu fördern – denn ein Großteil der Bürger ist bislang noch skeptisch oder uninformiert.

Quelle:
Chip über MSN

Von JTB

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