Rumänien

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Rumänien, ein Land, das in den letzten Monaten Schlagzeilen macht – aber nicht wegen wirtschaftlicher Erfolge, kultureller Highlights oder touristischer Perlen. Nein, es ist ein politisches Drama, das sich dort abspielt, ein Skandal, der die Demokratie auf den Kopf stellt und die Menschen auf die Barrikaden treibt. Im Zentrum dieses Chaos steht ein Mann: Călin Georgescu. Er war der Kandidat mit den meisten Stimmen in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl im November 2024 – und doch darf er nicht gewählt werden. Warum? Die Antwort ist ein wilder Mix aus bürokratischer Willkür, internationaler Einmischung und einem medialen Framing, das selbst George Orwell neidisch machen würde.

Der TikTok-Spuk: Ein Märchen wird entzaubert

Fangen wir von vorne an. Georgescu, ein parteiloser Kandidat mit klaren Kanten, gewann überraschend die erste Runde der Präsidentschaftswahl. Sein Erfolg wurde schnell auf eine angebliche TikTok-Kampagne geschoben, die – so die Narrative der etablierten Medien und Behörden – von prorussischen Kräften gesteuert worden sei. TikTok, die Plattform der tanzenden Teenager und viralen Challenges, wurde plötzlich zum Werkzeug einer geopolitischen Verschwörung hochstilisiert. Doch hier kommt der erste Knick in der Geschichte: TikTok spielt in Rumänien keine so große Rolle, wie man uns glauben machen will. Laut Studien nutzen nur etwa 40 % der Rumänen die Plattform, und unter den Wählern über 24 Jahren – also der Mehrheit – schrumpft dieser Anteil drastisch. Nur etwa 4 % der rumänischen Bevölkerung lassen sich ernsthaft von TikTok beeinflussen, wenn es um politische Entscheidungen geht. Die Idee, dass eine Handvoll Videos mit Georgescu auf Pferden oder beim Judo die Wahl entscheidend manipuliert haben soll, wirkt wie ein schlechter Witz.

Trotzdem zog die EU-Kommission die Notbremse. Die Wahl wurde annulliert – mit der Begründung, Georgescu sei prorussisch und habe von einer TikTok-Kampagne profitiert, die Moskau orchestriert habe. Rumäniens Verfassungsgericht folgte diesem Druck und entschied im Dezember 2024, dass die gesamte Wahl wiederholt werden müsse. Beweise? Fehlanzeige. Stattdessen stützte man sich auf vage Geheimdienstberichte und Spekulationen. Später kam heraus: Georgescu hatte mit der angeblichen TikTok-Offensive nichts zu tun. Die Kampagne, die ihm zugeschrieben wurde, war ein Phantom – ein Luftschloss, das nur existierte, um ihn zu diskreditieren. Doch die Wahrheit interessiert offenbar niemanden, wenn sie dem großen Plan im Weg steht.

Bürokratie als Waffe: Georgescu wird ausgeschlossen

Jetzt, im März 2025, folgt der nächste Akt dieses absurden Schauspiels. Rumäniens zentrale Wahlkommission hat Georgescu von der erneuten Präsidentschaftswahl ausgeschlossen, die für Mai angesetzt ist. Der Grund? Seine Unterlagen seien „unvollständig“. Ja, Sie haben richtig gelesen: Nach all den Anklagen über russische Einflussnahme, TikTok-Manipulation und rechtsextreme Tendenzen lautet die offizielle Begründung plötzlich, dass irgendein Formular nicht richtig ausgefüllt wurde. Das ist nicht nur lächerlich, es ist eine Ohrfeige für jeden, der noch an demokratische Prinzipien glaubt. Hier wird ein Mann, der die Mehrheit der Wähler hinter sich hatte, mit einem bürokratischen Taschenspielertrick aus dem Rennen geworfen. Und das, obwohl die Ermittlungen wegen der TikTok-Affäre längst gezeigt haben, dass er unschuldig ist.

Was steckt dahinter? Die Antwort liegt auf der Hand: Georgescu passt nicht ins Schema. Er ist kein Freund der EU, kein Fan der NATO und schon gar kein Liebling des westlichen Establishments. Seine Kritik am Ukraine-Krieg und seine Forderung nach mehr nationaler Souveränität machen ihn zur Persona non grata in Brüssel und Washington. Dass er dabei auch prorussische Töne anschlägt, ist für seine Gegner der perfekte Vorwand, ihn zu dämonisieren. Doch die wahre Gefahr für die Eliten ist nicht seine Haltung zu Putin – es ist seine Popularität. Georgescu hat es geschafft, die Wut und Enttäuschung der Rumänen zu kanalisieren, die von Korruption, Misswirtschaft und einer Politik satt sind, die sie als fremdgesteuert empfinden.

Mediales Schweigen und der Rechtsextrem-Vorwurf

In Deutschland und weiten Teilen der EU herrscht zu diesem Skandal eine ohrenbetäubende Stille. Warum? Weil die Geschichte nicht ins Narrativ passt. Hierzulande wird gerne über „russische Desinformation“ und „hybride Kriegsführung“ schwadroniert – aber wenn ein EU-Land einen demokratisch erfolgreichen Kandidaten mit fadenscheinigen Begründungen ausschließt, schweigen die Leitmedien. Stattdessen wird Georgescu durchgehend als „rechtsextrem“ geframet. Ob in der „Tagesschau“, bei der „Zeit“ oder im „Spiegel“ – überall liest man dasselbe: Georgescu sei ein gefährlicher Ultranationalist, ein Putin-Fan, ein Verherrlicher rumänischer Faschisten. Beweise dafür bleiben dünn, aber das Label klebt. Es ist das altbewährte Rezept: Wenn du jemanden loswerden willst, schieb ihm die „rechtsextreme“ Schublade unter und lass die Empörungsmaschine laufen.

Dabei ist Georgescu alles andere als ein simpler Extremist. Ja, er bewundert Putin – aber weniger wegen dessen Autokratie, sondern wegen seiner Fähigkeit, Russland als souveräne Macht zu positionieren. Ja, er hat rumänische historische Figuren gelobt, die im Westen als problematisch gelten – aber in Rumänien sind solche Ansichten nicht so exotisch, wie man hierzulande denkt. Vor allem aber spricht er Themen an, die viele Rumänen bewegen: die Abhängigkeit von der EU, die wirtschaftliche Misere, die Auswanderung von Millionen Landsleuten. Das macht ihn nicht automatisch zu einem Heiligen, aber auch nicht zu einem Dämon. Doch differenzierte Debatten sind in der EU von gestern – hier zählt nur das Schwarz-Weiß-Denken.

Rumänien explodiert: Ein Volk in Rage

Während die Medien in Deutschland und Brüssel den Kopf in den Sand stecken, kocht Rumänien über. Die Entscheidung, Georgescu auszuschließen, hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Seit Tagen gehen Tausende auf die Straßen – in Bukarest, Cluj, Timișoara. Die Proteste sind laut, chaotisch und alles andere als friedlich. Autos brennen, Polizisten werden angegriffen, Tränengas liegt in der Luft. „Rumänien ist jetzt eine Diktatur!“ skandieren die Demonstranten, und auf Plakaten steht: „Georgescu ist unsere Stimme!“ Die Wut richtet sich nicht nur gegen die Wahlkommission, sondern gegen die gesamte politische Klasse, die EU und die USA. Für viele Rumänen ist das kein bloßer Wahlstreit mehr – es ist ein Aufstand gegen ein System, das sie als korrupt und undemokratisch empfinden.

Die Regierung reagiert mit Härte. Polizei und Sonderkräfte wurden mobilisiert, Festnahmen häufen sich. Doch das macht die Lage nur schlimmer. Videos von brutalen Einsätzen gehen viral – ironischerweise auch auf TikTok, der Plattform, die Georgescu einst zum Verhängnis wurde. Die Menschen fühlen sich verraten, und je mehr Druck die Behörden ausüben, desto entschlossener wird der Widerstand. Rumänien steht am Rande eines Bürgerkriegs – und das alles, weil ein Mann, der die Wahl hätte gewinnen können, systematisch ausgeschaltet wurde.

Ein Weckruf für Europa?

Was in Rumänien passiert, sollte uns alle aufhorchen lassen. Es ist ein Lehrstück darüber, wie fragil Demokratie sein kann – und wie schnell sie zur Farce wird, wenn mächtige Institutionen ihre eigenen Regeln beugen. Die EU, die sich als Hüterin von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit inszeniert, zeigt hier ihr wahres Gesicht: Wenn ein Kandidat nicht ins Bild passt, wird er weggeputscht – egal, was die Wähler denken. Dass dabei auch noch die Medien mitspielen und unbequeme Wahrheiten unter den Teppich kehren, ist der Gipfel der Heuchelei.

Georgescu mag kein Held sein, und seine Ansichten sind sicher nicht unumstritten. Aber er repräsentiert etwas, das die Eliten fürchten: den Willen eines Volkes, das nicht länger schweigend alles schluckt. Rumänien ist kein Einzelfall – es ist ein Warnsignal. Wenn die EU weiterhin mit solchen Methoden operiert, wird der Unmut nicht nur in Bukarest explodieren, sondern irgendwann auch in Berlin, Paris oder Rom. Die Frage ist: Wann wachen wir endlich auf? Oder lassen wir uns weiter von TikTok-Märchen und Rechtsextrem-Phrasen einlullen, während die Demokratie vor unseren Augen zerfällt? Rumänien zeigt uns den Abgrund – es liegt an uns, nicht hineinzustolpern.

Quellen:
euro topics
Zeit Online
Tagesschau

JTB

Von JTB

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