Nachdem die Finanzierungskonditionen sich gegenüber dem letzten Herbst merklich verbessert
haben, während die Mieten unablässig steigen, sehen verschiedene Immobilienmarktteilnehmer
wieder eine wachsende Kaufbereitschaft. Entscheidend ist für viele Investoren und Selbstnutzer
in spe dabei die Frage, ob die Kaufpreise ihre Abwärtsbewegung beendet haben.
Der Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bejaht sie: Im letzten Quartal 2023
habe es mit einem Plus von 0,6 (Häuser) bzw. 0,8 Prozent (Eigentumswohnungen) gegenüber
dem Vorquartal eine Trendwende gegeben. „Die Immobilienpreise dürften damit ihre Talsohle
erreicht haben“, prognostizieren die IW-Ökonomen Pekka Sagner und Michael Voigtländer.
Vorsichtiger ist der Verband der Pfandbriefbanken (vdp), der im Schlussquartal 2023 noch einen
durchschnittlichen Preisrückgang von 1,6 Prozent festgestellt hat und erst in den kommenden
Monaten mit einer Stabilisierung rechnet. Das Jahr 2024 bleibe für die Immobilienbranche
„vorerst schwierig“, konstatiert vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.
Marktentwicklungen und Trends
- Zinssätze: Niedrige Zinssätze können die Nachfrage nach Immobilien erhöhen, weil die Finanzierung günstiger wird. Wenn die Zinssätze steigen, könnte dies die Nachfrage dämpfen und die Preise unter Druck setzen.
- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Eine starke Wirtschaft fördert in der Regel die Nachfrage nach Immobilien. Umgekehrt können wirtschaftliche Unsicherheiten oder eine Rezession die Nachfrage senken.
- Angebot und Nachfrage: Ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kann die Preise beeinflussen. Ein Überangebot kann die Preise drücken, während ein knappes Angebot sie in die Höhe treiben kann.
- Regulatorische Änderungen: Änderungen in der Gesetzgebung oder bei steuerlichen Anreizen können den Immobilienmarkt beeinflussen. Zum Beispiel können Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus das Angebot erhöhen und damit die Preise stabilisieren oder senken.
Aktuelle Marktlage
Im Jahr 2023 und Anfang 2024 haben sich die Immobilienmärkte in vielen Ländern stabilisiert. Nach einem starken Anstieg der Immobilienpreise in den letzten Jahren haben viele Märkte eine Abkühlung erlebt. Diese Abkühlung wurde durch steigende Zinssätze, wirtschaftliche Unsicherheiten und eine erhöhte Inflation verursacht. In einigen Regionen sind die Immobilienpreise tatsächlich gesunken, was darauf hindeutet, dass die Talsohle erreicht sein könnte oder kurz bevorstehen könnte.
Prognosen und Expertenmeinungen
- Prognosen: Einige Experten gehen davon aus, dass die Immobilienpreise in den nächsten Jahren wieder ansteigen werden, insbesondere in städtischen Gebieten mit begrenztem Wohnraumangebot. Andere sind vorsichtiger und weisen darauf hin, dass weitere wirtschaftliche Unsicherheiten oder steigende Zinssätze die Erholung verzögern könnten.
- Expertenmeinungen: Meinungen variieren stark. Während einige Analysten glauben, dass die Preise bereits den Tiefpunkt erreicht haben und eine Erholung bevorsteht, sind andere der Meinung, dass es noch zu früh ist, um dies sicher zu sagen.
Fazit
Ob die Immobilienpreis-Talsohle durchschritten ist, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt stark von der jeweiligen Region und den spezifischen Marktbedingungen ab. Beobachtungen und Analysen der aktuellen Trends sowie der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind entscheidend, um eine fundierte Einschätzung treffen zu können. Es ist ratsam, regelmäßig aktuelle Marktberichte und Prognosen von Immobilienexperten und Wirtschaftsanalyseinstituten zu konsultieren.