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Einleitung: Der Weckruf für Deutschland

Wie soll das funktionieren, wenn niemand mehr Leistung fordert?

Berlin, 23. Oktober 2025 – Stellen Sie sich vor: Deutschland, das Land der Dichter und Denker, der Ingenieure und Exportweltmeister, wird zu einer Nation der Couch-Potatoes und Dauerurlauber. Wo früher der Wecker um sechs Uhr klingelte, um den nächsten Wirtschaftsboom voranzutreiben, drückt man heute den Snooze-Button und murmelt etwas von „Work-Life-Balance“. Die Debatte um eine angebliche „Entleistung“ der Gesellschaft tobt, doch die Frage drängt sich auf: Wie zur Hölle soll eine Leistungsgesellschaft funktionieren, wenn Leistung plötzlich zum Schimpfwort wird? In einem Land, das seinen Wohlstand auf harter Arbeit aufgebaut hat, scheint der Trend zu weniger Anforderungen und mehr Wohlfühlkultur nicht nur absurd, sondern regelrecht selbstzerstörerisch. Lassen Sie uns das mal genauer betrachten – und ja, ich werde provokant, weil es Zeit ist, die rosarote Brille abzusetzen.

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Was ist eine Leistungsgesellschaft?

 

Zuerst mal: Was ist eine Leistungsgesellschaft eigentlich? Es ist das Prinzip, dass Erfolg auf Verdienst basiert, nicht auf Herkunft oder Beziehungen. In Deutschland hat das Leistungsprinzip seit dem Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg funktioniert. Fabriken brummten, Autobahnen wurden gebaut, und der Mittelstand wurde zum Rückgrat der Wirtschaft. Doch heute? Heute wird Leistung kritisiert als ungerecht, als Stressfaktor, als Relikt einer patriarchalen Vergangenheit. Historikerin Julia Friedrichs hat es kürzlich auf den Punkt gebracht: „Man wertet die Jungen ab“, indem man Leistung abwertet, besonders bei jungen Männern, die in einer Welt ohne klare Anforderungen orientierungslos werden. Das ist kein Zufall, das ist Politik.

Bürgergeld: Einladung zur Faulheit?

Nehmen wir das Bürgergeld als Paradebeispiel. Eingeführt als Nachfolger von Hartz IV, sollte es Bedürftige unterstützen – ein nobles Ziel. Aber in der Praxis? Es wird kritisiert als zu soft, zu teuer und zu ungerecht. Statt Leistung zu fordern, zahlt der Staat einfach weiter, ohne strenge Kontrollen. Wer arbeitet schon freiwillig 40 Stunden, wenn man mit weniger auskommt? Die Debatte eskaliert: Kritiker sehen im Bürgergeld eine Einladung zur Faulheit, während Befürworter von „sozialer Gerechtigkeit“ schwafeln. Aber Gerechtigkeit? Die hart arbeitenden Steuerzahler finanzieren das Ganze, während die Empfänger Netflix-Serien binge-watchen. Und das in einer Zeit, in der der Arbeitsmarkt vor Herausforderungen steht: Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, und trotzdem sinkt die Produktivität. Laut einer Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft – steht Deutschland vor hohen Kostenbelastungen und Transformationserfordernissen, die ohne Leistung nicht zu stemmen sind. Wenn Leistung nicht mehr gefordert wird, wer baut dann die Zukunft?

Vier-Tage-Woche: Wohlstand ade?

Noch absurder wird es bei der Arbeitszeit-Debatte. Die Vier-Tage-Woche ist der neue Heilige Gral der Linken und Gewerkschaften. Weniger arbeiten, gleicher Lohn – klingt traumhaft, oder? Bundeskanzler Friedrich Merz hat das kürzlich im Sommerinterview zerpflückt: „Mit einer Vier-Tage-Woche werden wir den Wohlstand nicht erhalten können.Und er hat recht. In einer globalisierten Welt, wo China und die USA rund um die Uhr schuften, will Deutschland chillen? Die IG Metall, sonst Vorreiter für solche Ideen, hat sogar von der Forderung nach einer Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich Abstand genommen – angesichts der Konjunkturflaute. Die Debatte tobt: Befürworter argumentieren mit mehr Flexibilität und weniger Burnout, aber die Realität? Produktivität stagniert, Unternehmen wandern ab, und der Wohlstand bröckelt. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Arbeitskosten steigen, während die Arbeitsmoral sinkt. Ist das der Plan? Deutschland als Freizeitpark Europas, finanziert von den wenigen, die noch schuften?

Bildung: Leistung abgeschafft

Aber es geht tiefer, bis in die Bildung. In Schulen wird der Leistungsbegriff neu gedacht – oder besser: abgeschafft. Noten? Zu stressig. Wettbewerb? Diskriminierend. Stattdessen: Inklusion, Wohlfühlen, Teamarbeit ohne echte Verantwortung. Der Bildungsexperte Hans Müller warnt: „Bildung nach Gesichtspunkten von Persönlichkeitsentwicklung findet kaum noch statt, stattdessen wird Nachwuchs als ‚Rohstoff‘ gesehen – aber ohne Druck kein Diamant. In den Sozialwissenschaften wird seit den 1970er Jahren kritisiert, dass die Leistungsgesellschaft sozial ungerecht ist. Klar, Ungerechtigkeiten gibt es, aber die Lösung ist nicht, alles abzuschaffen. Ohne Leistungsforderung wachsen Generationen heran, die auf alles Anrecht haben, aber nichts leisten wollen. Das Ergebnis: Eine Gesellschaft, die innovativ sein soll, aber keine Ingenieure mehr produziert. Die OECD warnt in ihrem Wirtschaftsbericht: Deutschland investiert zu wenig in Innovation, und Regionen stehen vor Herausforderungen. Wie soll das funktionieren, wenn Leistung tabu ist?

Wirtschaft: Ein Museum statt Motor

Wirtschaftlich gesehen ist das ein Desaster. Deutschland hat einen Leistungsbilanzüberschuss – Segen oder Fluch? Exportstark, ja, aber mit sinkendem Inlandskonsum und alternder Bevölkerung. Wenn weniger gearbeitet wird, sinken Einnahmen, steigen Ausgaben für Soziales. Der Kronberger Kreis kritisiert die „Transformativen Angebotspolitik“ als unzureichend. Und international? Während wir über Work-Life-Balance debattieren, überholt uns der Rest der Welt. Die USA mit ihrer Hustle-Culture, Asien mit Disziplin – und Deutschland? Wir diskutieren, ob 35 Stunden zu viel sind. Die Tagesschau berichtet: Die Vier-Tage-Woche bringt Flexibilität, aber gefährdet den Wohlstand. Provokant gesagt: Wenn wir so weitermachen, wird Deutschland zum Museum – schön anzusehen, aber wirtschaftlich irrelevant.

Gegenargumente: Gerechtigkeit oder Ausrede?

Befürworter der „Entleistung“ argumentieren mit Gerechtigkeit: Leistung ist ungerecht definiert, bringt Burnout und zerreißt Gesellschaften. Leistung sollte gesellschaftlichen Nutzen bringen, nicht individuellen Profit. Fair enough, aber ohne Anreize für Leistung stagniert alles. Die Kritik am Leistungsprinzip ist weit verbreitet, doch sie ignoriert, dass es ohne Leistung keine Verteilung gibt. In einer Welt mit begrenzten Ressourcen gewinnt der, der leistet – nicht der, der jammert.

Fazit: Leistung oder Untergang

Zusammenfassend: Eine Leistungsgesellschaft ohne Leistungsforderung ist wie ein Auto ohne Motor – es sieht gut aus, bewegt sich aber nicht. Deutschland muss aufwachen. Statt mehr Freizeit und weniger Druck brauchen wir Anreize, Disziplin und Stolz auf Leistung. Sonst enden wir als Sozialfall Europas. Die Debatte ist offen, aber die Uhr tickt. Wer leistet, gewinnt – oder wir verlieren alle.

Quelle:
Handelsblatt
Tagesschau
OECD
Wirtschaftsdienst

JTB

Von JTB

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