Steigende Inflation – und trotzdem „fallende Preise“?
Ein Artikel auf News.de titelte kürzlich provokant: „Endlich fallen die Preise“. Diese Aussage wirft Fragen auf. Denn eine Inflationsrate von 2,2 Prozent bedeutet keineswegs sinkende Preise. Vielmehr zeigt sie an, in welchem Umfang Preise durchschnittlich im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Im Oktober betrug die Inflation noch 2,0 Prozent, was einen leichten Anstieg im November darstellt. Von sinkenden Preisen kann also keine Rede sein – im Gegenteil: Die Preise steigen weiterhin, wenn auch moderat.
Lebensmittelpreise: Realität versus Statistik
Die Behauptung, Lebensmittel seien günstiger geworden, erscheint vielen Verbrauchern unverständlich. Wer regelmäßig einkauft, dürfte festgestellt haben, dass sich die Preise für Grundnahrungsmittel nicht verringert haben. Statistische Daten zu Lebensmittelpreisen können jedoch regional oder durch spezifische Produktgruppen variieren. Laut dem Artikel sind die Lebensmittelpreise in Bremen um 0,3 Prozent gesunken – ein Wert, der für einige Haushalte in Bremen kaum nachvollziehbar sein dürfte.
Inflation und Lebenshaltungskosten: Ein komplexes Bild
Ein genauerer Blick auf die Teuerungsraten zeigt ein differenziertes Bild:
- Höchste Teuerung: Dienstleistungen wie Gebühren und Versicherungen sind seit 2020 um durchschnittlich 7,3 Prozent teurer geworden.
- Moderate Steigerungen: Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren verzeichneten eine Preissteigerung von knapp 20 Prozent seit 2020.
- Lebensmittel und Getränke: Trotz eines angeblichen Rückgangs in einigen Regionen liegen die Preise insgesamt höher als vor vier Jahren.
Kritische Fragen bleiben offen
Die Darstellung von sinkenden Preisen wirft Zweifel auf. Verbraucher fragen sich: Wer profitiert von diesen Zahlen? Wird hier ein geschöntes Bild der Realität gezeichnet? Angesichts der allgemeinen Wahrnehmung bleibt die Behauptung, Nahrungsmittel seien in den vergangenen zwölf Monaten nicht teurer geworden, schwer nachzuvollziehen.
Fazit
Quelle:
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