Die 29. Handball-Weltmeisterschaft der Männer, die vom 14. Januar bis zum 2. Februar 2025 in Dänemark, Kroatien und Norwegen ausgetragen wird, markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte des internationalen Handballs. Zum ersten Mal in der Geschichte des Turniers wird die WM in drei verschiedenen Ländern ausgetragen, was die globale Reichweite und Popularität dieses Sports eindrucksvoll unterstreicht.
Ein gelungener Auftakt für Deutschland
Die deutsche Nationalmannschaft erwischte in Gruppe A einen Traumstart ins Turnier. Mit einem überzeugenden 35:28-Sieg gegen Polen legte das Team von Bundestrainer Alfred Gislason den Grundstein für eine erfolgreiche Weltmeisterschaft. Besonders hervorzuheben war die geschlossene Mannschaftsleistung, die Hoffnung auf mehr macht. Seit dem Titelgewinn im Jahr 2007 wartet Deutschland auf eine weitere WM-Medaille – könnte 2025 endlich das Jahr des Erfolgs werden?
Der Schockmoment: Verletzung von Juri Knorr
Doch der Auftaktsieg wurde von einem besorgniserregenden Vorfall überschattet. Juri Knorr, der Spielmacher und zentrale Akteur im deutschen Team, verletzte sich in der 39. Minute am linken Knie. Der 23-Jährige war bis zu diesem Zeitpunkt eine der prägenden Figuren auf dem Spielfeld, erzielte fünf Tore und steuerte ebenso viele Assists bei. Nach einem Ausrutscher auf dem glitschigen Hallenboden musste er das Spielfeld verlassen und wurde umgehend medizinisch behandelt.
Bundestrainer Alfred Gislason zeigte sich nach dem Spiel besorgt: „Ich habe ihn gerade gefragt, er meinte Verstauchung. Aber das werden wir sehen, ich hoffe natürlich, dass es nichts Ernstes ist.“ Knorrs Bedeutung für das deutsche Team kann kaum überschätzt werden. Als kreativer Kopf der Offensive lenkt er das Spiel und setzt seine Mitspieler mit präzisen Zuspielen in Szene. Sollte er tatsächlich für längere Zeit ausfallen, wäre das ein herber Rückschlag für die deutschen Ambitionen.
Defensive Stabilität als Schlüssel zum Erfolg
Trotz des Ausfalls von Knorr zeigte die deutsche Mannschaft eine starke Gesamtleistung. Die Defensive, angeführt von Torhüter Andreas Wolff, war ein entscheidender Faktor für den Sieg. Wolff, der kurz vor der WM Vater wurde, bewies einmal mehr seine Klasse und hielt gleich vier Siebenmeter der polnischen Mannschaft. Seine Paraden sorgten für Sicherheit in der Abwehr und machten ihn zum Rückhalt des Teams.
Auch in der Offensive konnte Deutschland überzeugen. Renars Uscins, mit zehn Toren der beste Werfer des Spiels, beeindruckte mit seiner Dynamik und Treffsicherheit. Seine Leistung zeigte, dass die deutsche Mannschaft über mehrere Spieler verfügt, die in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen und entscheidende Akzente zu setzen.
Blick auf die kommenden Aufgaben
In der Vorrunde trifft Deutschland noch auf die Schweiz und Tschechien. Diese Spiele sind entscheidend für den weiteren Turnierverlauf. Ein weiterer Sieg würde das Ticket für die Hauptrunde sichern und die Ausgangsposition für eine erfolgreiche WM-Kampagne verbessern.
Die deutsche Mannschaft wird in Herning, einer der fünf Austragungsstädte des Turniers, ihre Gruppenspiele bestreiten. Die Wahl von Dänemark, Kroatien und Norwegen als Gastgeberländer unterstreicht die zunehmende Internationalisierung des Handballsports. Mit ihrer reichen Handballtradition bieten diese Länder ideale Bedingungen für ein Turnier dieser Größe.
Favoriten und Herausforderungen
Zu den Favoriten auf den Titel gehören Titelverteidiger Dänemark, das bereits dreimal in Folge Weltmeister wurde, sowie Frankreich und Spanien. Deutschland wird nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris zum erweiterten Favoritenkreis gezählt. Dennoch stehen die Chancen des Teams in engem Zusammenhang mit der Gesundheit und Verfügbarkeit von Juri Knorr.
Die Rolle von jungen Talenten
Auch wenn ein möglicher Ausfall von Knorr ein schwerer Schlag wäre, verfügt das deutsche Team über eine vielversprechende Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten. Luca Witzke, der Knorr auf der Spielmacherposition ersetzen könnte, hat bereits bewiesen, dass er Verantwortung übernehmen kann. Nils Lichtlein, ein weiterer junger Akteur, könnte ebenfalls eine größere Rolle spielen. Diese Spieler bieten dem Team die Möglichkeit, auch auf unvorhergesehene Situationen flexibel zu reagieren.
Ein Turnier von globaler Bedeutung
Die Handball-Weltmeisterschaft 2025 ist nicht nur sportlich ein Highlight, sondern auch ein kulturelles Ereignis. Die multinationale Ausrichtung des Turniers zeigt, wie sehr der Handballsport an internationaler Bedeutung gewonnen hat. Die Spiele werden in modernen Arenen ausgetragen, die eine perfekte Bühne für die Weltelite des Handballs bieten.
Für Deutschland ist die WM 2025 eine Gelegenheit, sich erneut an der Weltspitze zu etablieren und die Begeisterung für den Handballsport im eigenen Land weiter zu steigern. Der Auftaktsieg gegen Polen hat die Grundlage dafür geschaffen. Jetzt gilt es, diese Leistung zu bestätigen und die Fans mit leidenschaftlichem und erfolgreichem Handball zu begeistern.